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INTERREG Italien-Schweiz Projekt CLIMOPT

INTERREG

Die Alpen gelten oft als Wasserschloss Europas und tatsächlich speisen sie die Oberläufe von Donau, Rhein, Po und Rhone und leisten verhältnismäßig den wichtigsten Beitrag zur Wasserführung dieser Flüsse. Der rasche Klimawandel beeinträchtigt auch den Wasserkreislauf und stellt nun neue Herausforderungen an den Umgang mit den Wasserressourcen (Viviroli und Weingartner, 2004).
Das Einzugsgebiet der Etsch ist gleichfalls von den Klimakapriolen betroffen und sowohl bei der Wassernutzung (Marzeion et al. 2012) als auch bei der Vorbeugung der Wassergefahren ist darauf zu achten. In Südtirol überwacht die Abteilung Brand- und Zivilschutz der Autonomen Provinz Bozen, durch das Landeswarnzentrum und das Hydrografische Amt, das gesamte Gewässernetz und erstellt täglich hydrologische Prognosen und Auswertungen, die für eine nachhaltige Planung der Wasserressourcen und der Lebensräume nötig sind. Dafür stützten sich die Entscheidungsträger auf ein modernes hydrologisches Vorhersagesystem (Norbiato et al. 2009), das so genannte Adige River Flood Forecasting System (ARFFS). Hauptbestandselemente davon sind eine Datenbank für die Verwaltung von Daten, Parametern und Ergebnissen, ein hydrologisches Modell für die Echtzeit-Simulation vom gesamten Wasserkreislauf und somit die Hochwasser- und Wasserknappheitsprognosen, und eine Anwenderoberfläche für die Bedienung des Systems.
Das Hauptziel des laufenden - über den Europäischen Fond für regionale Entwicklung (EFRE) finanzierten - Interreg IV A Italien-Schweiz Projekts „ClimOpt - Optimierung des Managements klimabedingter Naturgefahren“ ist es, die bestehenden Frühwarnsysteme für Naturgefahren im Hinblick auf eine Beurteilung von klimabedingten Risiken zu erweitern. In dieser Hinsicht wird gerade auch das genannte hydrologische Prognosesystem in Zusammenarbeit mit der Universität Padua und der Firma AT-Soft aus Trient ausgebaut.

CLIMOPT
Auswertung der Radar-Niederschlagsintensitäten und -summen in Bezug auf die Auflösung von Murgangsereignissen (ED30 Datenbank Abteilung Wasserschutzbauten).


Anhand seiner Baustein-Struktur können relativ einfach neue Module im System eingefügt werden und dadurch sukzessive die Beschreibung der natürlichen Prozesse verbessert und die Produkte-Palette erweitert werden. In diesem Zusammenhang werden im Rahmen von ClimOpt die glaziale Hydrologie, die Bodenfeuchtigkeit und die großen Kraftwerksspeicher genauer unter die Lupe genommen. Durch die neu geschaffenen Modell-Module kann man kritische Systemkonstellationen, die auf diese Vorgänge zurückzuführen sind und zu extremen Naturgefahrenereignissen führen können, besser erkennen.

Viviroli, D., R. Weingartner, 2004: The hydrological significance of mountains – from regional to global aspects. 1st General Assembly of the European Geosciences Union (EGU), Nice, France. Geophysical Research Abstracts 6:EGU04-A-05669.

Norbiato, D., M. Borga and R. Dinale, 2009: Flash flood warning in ungauged basins by use of the Flash Flood Guidance and model-based runoff thresholds. Meteorological Applications, 16(1), 65-75, .DOI: 10.1002/met.126; http://dx.doi.org/10.1002/met.126.

Marzeion, B., A. H. Jarosch, and M. Hofer, 2012: Past and future sea-level change from the surface mass balance of glaciers. The Cryosphere 6, 1295-1322.

Abteilung Brand- und Zivilschutz - Autonome Provinz Bozen - Südtirol