Interessantes zum
Interreg Italien-Österreich
Projekt „RiMaComm“
Mit der Ausbreitung der Besiedelung und dem
Wachstum der wirtschaftlichen Tätigkeit nimmt
auch die Schadensexposition und die Sensibilität
gegenüber Störungen im System „Wirtschaft und
Leben in alpinen Regionen“ zu. Neben Naturgefahren
sind technologisch und anthropogen bedingte
Risiken, wie wir sie entlang von Verkehrswegen
und in den dicht besiedelten Räumen der
alpinen Region finden, allgegenwärtig.
Im Rahmen des Interreg Italien-Österreich Projektes
RiMaComm – Risk Management and Communication
on Local and Regional Level – arbeiten
daher vier Partner, der Südtiroler Zivilschutz,
der Südtiroler Gemeindenverband, der Zivil- und
Katastrophenschutz Tirol sowie der Zivilschutz
der Autonomen Region Friaul Julisch Venetien
gemeinsam mit dem assoziierten Partner, der
Abteilung Forstwirtschaft der Autonomen Provinz
Bozen an Lösungsstrategien zur Optimierung des
Krisen- und Katastrophenmanagements als auch
an einer gemeinsamen Kommunikation in Krisen und
Katastrophensituationen.
Das Projekt wird mit der finanziellen Unterstützung
des europäischen Fonds für regionale Entwicklung
(EFRE 2007-2013) verwirklicht.
Eine Reihe von Maßnahmen im Rahmen des Interreg
Projektes konnten bereits umgesetzt werden.
Krisen- und Katastrophenmanagement
Eines der Kernthemen des Projektes ist die Realisierung
einer internetgestützten Plattform, die es
den Gemeinden erleichtern soll, sämtliche für die
Zivilschutztätigkeiten in der Gemeinde relevanten
Daten zu sammeln, zu verwalten und aktuell zu
halten. Hierzu wurde eine Lizenz des Risikomanagement-Programms ORTIS (Organizational
Riskmanagement Tool and Information System)
angekauft und den Südtiroler Anforderungen und
Bedürfnissen angepasst. Die Plattform ermöglicht
es den Gemeinden ebenfalls, die gesetzlich vorgeschriebenen
Gemeindezivilschutzpläne auszuarbeiten.
In einem nächsten Schritt werden nach Beendigung
des Projektes Gemeindetechniker und interessierte
Freiberufler in die Anwendung des Programmes
eingeführt.
Krisen- und Katastrophenkommunikation
Wesentlicher und auch integraler Bestandteil der
Plattform ORTIS ist die systematisierte Weitergabe
und Verwaltung von Zivilschutzinformationen.
Durch die Plattform wird eine digitale Ausarbeitung
der Gemeindezivilschutzpläne möglich, wobei
ein Mitteilungssystem die Gemeinden über
etwaige Aktualisierungen und Fälligkeiten, sowie über Neuerungen im Zivilschutz informiert.
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ORTIS-Südtirol Plattform zur Erstellung der Gemeindezivilschutzpläne |
Bereit für den Ernstfall –
Einsatzhandbuch Forst
Zum gesetzlichen Auftrag der Abteilung Forstwirtschaft
gehört auch der Einsatz bei Zivilschutzereignissen.
Durch die flächendeckende Präsenz des
Forstdienstes und die genaue Kenntnis der großen,
nicht besiedelten Flächen in unserem Land,
stellt der Forstdienst eine wichtige Ressource bei
der Bewältigung der Zivilschutzaufgaben dar. Im
Rahmen des Projektes wurde nun für die Abteilung
Forstwirtschaft ein Einsatzhandbuch entwickelt.
Ein solches gibt es bereits für die Abteilung
Brand- und Zivilschutz und den Sonderbetrieb für
Bodenschutz, Wildbach- und Lawinenverbauung.
Im Einsatzhandbuch werden Strukturen, Zuständigkeiten,
Abläufe und Kommunikationswege zur
optimalen Ressourcennutzung im Ernstfall ausgearbeitet
und aufgezeichnet. Neben den internen
Abläufen im Forstdienst, wird auch das Zusammenspiel
mit den anderen Zivilschutzbehörden
und Einsatzorganisationen geregelt.
Die Mitarbeiter der Abteilung Forstwirtschaft wurden
in die Anwendung des Handbuches eingewiesen.
Ein Glossar für den Zivilschutz
Ein gemeinsam mit den Partnern entwickeltes
Zivilschutzglossar soll die verschiedenen gesetzlichen
Voraussetzungen in den einzelnen Partnerländern
und Regionen aufzeigen sowie Zuständigkeiten
und Verantwortlichkeiten auflisten.
Damit ist ein erstes Fundament gegossen für eine
funktionierende interregionale Kommunikation bei
Katastropheneinsätzen und Hilfsanträgen.
Gut informiert ist halb gewonnen
Eine Studie zur Sammlung und Auswertung von
Zivilschutzinformationen zu einem umfassenden
Themenbogen, der von der Ersten Hilfe über
Naturereignisse und Bevorratungsstrategien bis
zu Unfällen und Epidemien reicht, bringt neues
Grundlagenwissen und schafft durch das Anlegen
einer Wissensdatenbank eine breite Basis
für weitere Projekte zum Thema. Es konnte der
Status quo zu bestehendem Informationsmaterial
erhoben werden und dies erlaubt nun die Planung
zur Informationsgewinnung über fehlende Themenblöcke.
Somit trägt das Projekt RiMaComm dazu bei, dass
Risiken und Gefahren noch umfassender erkannt
und genauer beurteilt werden können, die Kommunikation
und der Datenaustausch vereinfacht
abläuft und die Bevölkerung noch besser auf Restrisiken
vorbereitet ist.
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Hangrutsch in Abtei
vom 13. Dezember 2012;
Foto: Autonome Provinz Bozen |
Abteilung Brand- und Zivilschutz - Autonome Provinz Bozen - Südtirol