Umweltbewusste Unternehmen
Industrielle Produktion und Umwelt sind in
Südtirol keine gegensätzlichen Begriffe. Das „saubere“ Unternehmen ist längst eines der
Gütezeichen des Wirtschaftszweiges Industrie
geworden.
Die moderne Technik macht es möglich, den Erfordernissen
der Umwelt gerecht zu werden. Sehr
viele industriell organisierte Unternehmen in Südtirol
nehmen dafür zusätzliche Kosten auf sich.
Immer mehr Betriebe betreiben von sich aus aktiv
Umweltschutz, indem sie nicht nur die gesetzlich
vorgeschriebenen Auflagen erfüllen, sondern
zusätzliche Maßnahmen setzen, um die Umwelt
so wenig wie möglich zu belasten. Immer mehr
Betriebe haben zertifizierte Umweltmanagementsysteme.
Der Einbau von Filteranlagen, die Abwasser-Entsorgung,
Wärme-Rückgewinnung oder der gezielte
Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz bringen
Kosten mit sich, die in der Gesamtkalkulation
eine wesentliche Rolle spielen. Viele industriell
organisierte Unternehmen haben trotz dieser zusätzlichen
Kosten besonders in den vergangenen
beiden Jahrzehnten umweltgerechte Standards
eingeführt. Mit Recht können diese Unternehmen
in Sachen Umweltschutz als mustergültig bezeichnet
werden. Immer mehr Unternehmen nutzen
auch alternative Energie, z.B. über die Errichtung
firmeneigener Photovoltaik-Anlagen.
Die zunehmende Umweltsensibilität hatte und hat
für das industrielle Unternehmertum in Südtirol
einen zusätzlichen positiven Nebeneffekt. Viele
Unternehmen haben eigene Umwelttechniken entwickelt,
die sich heute örtlich und vereinzelt auch
international bewähren. Umweltschutz ist damit
auch zu einem starken Marktsegment geworden.
Das Kollegium der Bauunternehmer
Umweltschutz und Energieeinsparung sind auch
im Bauwesen in den letzten Jahren zu einem
wichtigen Thema geworden. Viele Mitgliedsbetriebe
des Kollegiums der Bauunternehmer haben
Vorreiterrollen im energieeffizienten Bauen übernommen.
Die weltweit knapper werdenden fossilen
Brennstoffe und die damit verbundene Verteuerung
zwingen zu einem möglichst sparsamen
Umgang mit Energie. Das in Südtirol entwickelte
Konzept des Klimahauses hilft, den Energiebedarf
im Gebäudebereich zu senken. Erreicht wird diese
hohe Energieeffizienz primär durch eine hervorragende
Wärmedämmung, eine luftdichte Gebäudehülle
sowie eine Lüftungsanlage mit effizienter
Wärmerückgewinnung. Auch durch die Sanierung
bereits bestehender Gebäude sind wesentliche
Energieeinsparungen möglich.
Große Bedeutung für den Schutz der Umwelt und
den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen
hat außerdem die Verwertung der Baurestmassen.
Die Baurestmassen werden so aufbereitet, dass
sie wieder verwendet werden können. In Südtirol
ist dies bereits seit 1992 der Fall; damals wurde
das Landesprogramm für die Wiederverwertung
der Baurestmassen ausgearbeitet.