Wasserprivatisierung
Südtirol baut auf vorbildliche öffentliche Trinkwasserversorgung.
Gegen die von der Mitte-Rechts-Regierung in Rom
geplante Privatisierung des Wassers sind drei Referenden
in Vorbereitung, die von der Südtiroler
Landesregierung vollinhaltlich unterstützt werden.
Die Südtiroler Landesregierung hält ohne Wenn
und Aber am derzeitigen System der öffentlichen
bzw. genossenschaftlichen Trinkwasserversorgung
fest:
„Es funktioniert
gut, ist den lokalen
Bedürfnissen
angepasst und
garantiert Versorgungssicherheit
und niedrige Preise,“
so Umweltlandesrat
Michl
Laimer.
Die drei Referendums-Anträge unter dem Slogan „Wasser verkauft man nicht“ wenden sich gegen
die von der Regierung in Rom angestrebte
und zum Teil schon beschlossene Privatisierung
der Wasserversorgung. Von Anfang an hat sich
Landesrat Laimer hinter die Anliegen der Referendums-Promotoren gestellt. „Dies, weil ich
davon überzeugt bin, dass eine Privatisierung der
Wasserversorgung für die Bevölkerung eine ganze
Reihe an Nachteilen mit sich bringen würde“, so
der Landesrat, der vor steigenden Wasserpreisen
und gleichzeitig sinkenden Investitionen in die Leitungsnetze
warnt.
Zwar könne Südtirol die Wirkung der staatlichen
Gesetzgebung dank autonomer Befugnisse abfedern,
trotzdem bestehe aber die Gefahr, dass dasöffentliche bzw. genossenschaftlich organisierte
Trinkwasser-System im Land unter einer gesetzlichen
Neuregelung leiden würde. Die Südtiroler
Trinkwasserversorgung ist über die Jahrhunderte
hinweg von den örtlichen Gemeinschaften aufgebaut
und betrieben worden. Dank des enormen
Einsatzes unserer Vorfahren ist in der Folge ein
effizientes und gut funktionierendes Trinkwasserverteilungssystem
errichtet worden.
Heute werden Südtirols Trinkwasseranlagen
durchwegs von öffentlichen Körperschaften oder
von Gemeinschaften betrieben. So gibt es auf Landesebene
329 von Gemeinden geführte Betriebe,
15 Stadtwerke, 13 Genossenschaften, 27 Konsortien
und 57 Interessentschaften. Diese betreiben
in der Summe 488 Trinkwasserleitungen, davon
sind lediglich 11 in Orten mit mehr als 5.000 versorgten
Einwohnern.
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Dr. Michl Laimer
Landesrat für Raumordnung, Umwelt und Energie |