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Brennerbasistunnel und „grüner Korridor“

Vom Brennerbasistunnel ist die Idee des grünen Korridors zwischen München und Verona ausgegangen.

BBT grüner Korridor

Dies bedeutet, dass besonders Bedacht auf Energieeffizienz und die Verwendung von erneuerbaren Energien aus lokaler Herkunft genommen wird. Dabei wird die gesamte Energieversorgung und Energieverwertung im Korridor betrachtet. Dies betrifft vor allem die Verkehrsinfrastrukturen Bahn und Autobahn, da im Verkehrsbereich bisher kaum Bedacht auf diesbezügliche energetische Überlegungen genommen wurde. Die Realisierung ist ein dynamischer Prozess der nächsten 20 Jahre. Ziel ist es bis 2030 im Korridor von München bis Verona 50% CO2-Reduktion zu erreichen.
Die Handlungsfelder lassen sich in 4 Hauptbereiche einteilen, deren Realisierung konsequent
angegangen wird. Es ist eine Zusammenarbeit der 3 Staaten, 3 Eisenbahnen sowie den 5 Ländern/Provinzen entlang der Strecke.

1. Eisenbahn
Die Eisenbahn zwischen München und Verona ist bereits jetzt zum größten Teil mit erneuerbarer Elektrizität aus Wasserkraft betrieben. Es ist ein ehrgeiziges Ziel, entlang des gesamten Korridors nur erneuerbare Energie zu verwenden. Dazu kommt die Optimierung der alten Energiestrukturen wie Elektrizitätswerke, Umsetzer, Stromleitungen, Bahnhöfe usw. wie auch Verwendung von Energien aus den Tunnels: Abwärme, Wasser, Geothermie.

2. Autobahn
Erneuerbare Treibstoffe wie Biodiesel, Bioethanol, grüner Strom usw. sind ein wichtiges Thema. Die Verteilung soll in so genannten „Multienergytankstellen“ erfolgen. Die Versorgung mit grünem Wasserstoff entlang der Autobahn wird von der Brennerautobahn zusammen mit dem IIT in Bozen realisiert. Die strategische Positionierung begünstigt die lokalen Versorgungen mit Wasserstoff (öffentlicher Nahverkehr). An Elektrotankstellen für den Nahverkehr wird gearbeitet.

3. Initiativen
zur Energieeinsparung, Erhöhung der Energieeffizienz und Verwendung von erneuerbaren Energien in Städten und Gemeinden entlang des grünen Korridors sind bereits weit fortgeschritten, wie KlimaHaus, CO2-neutrale Städte, Fernheizungen mit Biomasse usw.

4. Energievernetzung
zwischen den Regionen im Korridor im Sinne eines Smart grids (intelligentes Netz) ist im Aufbau. Die Vernetzung der Schienenstrukturen mit lokalen Energieversorgern wirkt sich auf die Ausfallsicherheit aus. Auch kann der Pilotstollen zum Stromtransport und Zusammenschluss der Stromnetze Österreich und Italien (Nord- und Südtirol) genutzt werden, eine Machbarkeitsstudie ist vorhanden. Die Realisierung der verschiedenen Vorhaben des gesamten “Grünen Korridors Brenner“ ist machbar. Es erfordert Flexibilität und Zukunftsdenken, die zukünftige Energieversorgung auf eine neue, effiziente, emissionsfreie, sichere Basis zu stellen. Die Tatsache der interdisziplinären Zusammenarbeit fördert die Aussicht auf Erfolg, auf Einsparung von Kosten und vor allem ist es ein konkreter, wichtiger Beitrag zum Klimaschutz durch effiziente CO2-Reduzierung.

Die Bürger wiederum sehen ihren Beitrag am grünen Korridor durch die zivilen Initiativen in ein großes zukunftsweisendes Konzept eingebunden.

Der „Green Corridor Brenner“ ist eine konkrete Antwort und ein Aktionsprogramm für die nächsten 20 Jahre, wobei jeder Akteur seinen Beitrag dazu einbringen muss.

Dr. Walter Huber Dr. Walter Huber

Brenner Basistunnel Beobachtungsstelle für Umwelt und Arbeitsschutz

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